Im Sitz unserer Gesellschaft trifft sich einmal in der Woche eine Damengruppe und befasst sich mit Handarbeiten. Die während dieser Stunden gestrickten Handschuhe, Mützen, Schals und Socken werden an Gäste verteilt oder auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Bei Gelegenheiten werden die handgemachten Kunststücke auch außerhalb des Sitzes der Gesellschaft ausgestellt. Es reicht aus, zumindest ein paar Fähigkeiten, vor allem aber gute Absichten zu haben.
Seit vielen Jahren wird im Haus Kopernikus eine Werkwoche veranstaltet. Das Projekt ist dank der finanziellen Unterstützung des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien umgesetzt. Der Veranstalter der Handwerkswochen ist Landsmannschaft Ostpreußen.
Während der ganzen Woche trifft sich die Projektteilnehmerinnen aus unterschiedlichen Verbänden der deutschen Minderheit in ehemaligen Ostpreußen und haben die Gelegenheit, ihre manuellen Fertigkeiten zu vervollkommnen.
Es werden immer Arbeitsgruppen gebildet, in denen man unterschiedliche Techniken anwendet. Manche der Werkstättenteilnehmerinnen schaffen schöne gemusterte Handschuhe und Tücher, indem sie Doppelstricken verwendeten – eine ostpreußische Stricktechnik, bei der auf der Vorderseite das Positiv- und auf der Rückseite Negativ-Muster entsteht. Während andere Damen mustervolle Schals, Taschen oder Mützen sticken oder häkeln, beschäftigen sich die Projektteilnehmerinnen in einem anderen Team mit mühsamer aber prachtvoller Kunst des Webens mit Webrahmen. Bei dieser Handarbeitmethode wird ein Muster aufgebracht, umnäht, gekettelt, anschließend werden, je nach Muster, Fäden gezogen und genäht. Gute Augen und eine ruhige Hand sind neben Geduld und Zeit Voraussetzungen.
Die organisierte Werkwoche knüpfte immer an die Traditionen und Bräuche. Die Werkwoche leitet die Bundesvorsitzende der ostpreußischen Frauenkreise – Frau Uta Lüttich aus Thorborg an, die sich in Allenstein, wie sie immer betont, wie zu Hause fühlt. Sie wird immer von Werklehrerinnen Gudrun Breuer und Liesa Rudel, die die Projektteilnehmerinnen zu Höchstleistungen motivieren und die Webe- sowie Strickkunst mit Liebe, Ausdauer und viel Geduld während der Werkstätte vermitteln. Alle gestrickte und gewebte Kunstwerk werden anschließend auf einer Ausstellung präsentiert. Auf dem großen Ausstellungstisch sind unterschiedliche Erzeugnisse zu bewundern, die mit der Hand nach den altbekannten Techniken und Vorbildern von einst in Ostpreußen lebenden Vorfahren angefertigt werden. Ohne Zweifel dient die Werkwoche der Weitergabe von ostpreußischem Brauchtum und wird in jede zwei Jahren stattfinden.
Wir möchten all diejenigen einladen, die auch nur über geringe Fähigkeiten verfügen, aber sehr bereit sind, an Handwerkskursen teilzunehmen. Die Treffen finden jeden Donnerstag um 10 Uhr natürlich im Haus Kopernikus statt.